Luxusautos und auf welche Probleme Sie beim Kauf achten sollten

In der Welt der hochklassigen und prestigeträchtigen Autos werden einige Dinge als selbstverständlich angesehen. Wenn Sie ein Luxusauto kaufen oder mieten, erwarten Sie, dass es elegant gestylt, komfortabel, leistungsstark, schnell und mit der neuesten Technologie ausgestattet ist. Obwohl alle Luxusautos in der allgemeinen Meinung so erscheinen, kann die Realität eine andere sein. Ja, die High-End-Fahrzeuge sind in jeder Hinsicht beeindruckend, aber ihre Zuverlässigkeit ist teilweise fragwürdig. In der Tat kann man mit Sicherheit sagen, dass Luxusautos, unabhängig von der Marke oder dem Segment, weniger zuverlässig sind als billigere, alltägliche Modelle und dazu bestimmt sind, ihren Besitzern Kopfschmerzen zu bereiten.

Dafür gibt es aber eine ganz logische Erklärung. Wir sagen Ihnen heute, warum das Luxusauto Ihrer Wahl, unabhängig vom Preis, problematisch sein könnte.

Innovative Technologie

Einer der Hauptaspekte eines jeden Luxusautos ist fortschrittliche Technologie; innovative Systeme und Funktionen hatten in Luxusmodellen schon immer ihre Premiere. Es ist einfach so, dass die Kosten für die Implementierung neuer Technologie hoch sind, und die Investition kann gerechtfertigt sein, wenn sie Käufern angeboten wird, für welche der Prestigefaktor wichtiger ist als der Gesamtpreis. Erst wenn sich eine neue Technologie bewährt hat, wird sie auch in niedrigeren Fahrzeugklassen und für ein breiteres Publikum eingesetzt.

Spitzentechnologie ist jedoch immer fortschrittlich und kompliziert. Wenn sie in Luxusautos eingebaut wird, ist es vorprogrammiert, dass sie problematisch ist und im realen Einsatz unerwartete Probleme entwickelt. Es kommt selten vor, dass etwas Innovatives oder gar Revolutionäres so funktioniert, wie es sollte, und sich als zuverlässig erweist.

Unzureichende Tests

Automobilingenieure stehen immer unter dem Druck der Führungskräfte von Automobilunternehmen, innovative Systeme rechtzeitig zu liefern. Der Entwicklungsprozess nimmt viel Zeit in Anspruch, ebenso wie das Testen. Dennoch verzichten die meisten Autofirmen absichtlich auf zeitaufwändige Tests unter realen Bedingungen und verlassen sich auf Computersimulationen in einer kontrollierten Umgebung. Das führt zu unzureichenden Daten aber beschleunigt die Produktion der Innovationen. Wie wir alle wissen, unterscheiden sich die Bedingungen in der Realität erheblich von denen in den Labors der großen Automobilfirmen, und sehr bald führt der Mangel an Tests und Anpassungen zu Problemen und Fehlfunktionen.

Unzählige Beispiele

Wie Sie sich denken können, gibt es Dutzende von Beispielen für sehr coole, teure und fortschrittliche Autos, die ein echter Albtraum für ihre Besitzer sind. Kürzlich haben wir herausgefunden, dass einer der besten Sportwagen, den Ferrari je gebaut hat, der fantastische Ferrari 488 Spider Probleme mit seinem faltbaren Hardtop hat. Ferrari hat ein sehr fortschrittliches System eingebaut, das nicht so passt, wie es sollte.

Aber das ist noch nicht alles; viele Ferrari-Kunden beschwerten sich über elektrische Probleme, Probleme mit den Fenstern, die Alarmanlage geht ohne Grund los, die Zentralverriegelung funktioniert nicht, und so weiter. Diese Probleme sind sehr ärgerlich, und man würde sie von einem so renommierten und teuren Auto nicht erwarten. Einige Besitzer berichteten, dass diese unerklärlichen Probleme behoben werden konnten, indem die Autobatterie für ein paar Minuten entfernt wurde (wie ein Zurücksetzen des elektrischen Systems des Autos). Einige fanden aber auch, dass nur professionelle Mechaniker ihnen helfen konnten.

Ferrari ist nicht der einzige Hersteller, der solche Probleme hat. Einer der größten Konkurrenten, McLaren, hat ähnliche Probleme mit der Elektrik seines herausragenden McLaren 720S. Diese tief fliegende Rakete wurde von Anfang an von seltsamen Problemen mit der Elektronik sowie mit seinem hochentwickelten V8-Twin-Turbo-Motor geplagt. Am peinlichsten ist jedoch ein Problem mit der Innenraumverkleidung. Die Karbonfaser-Innenraumdetails des 720S sehen erstaunlich aus, wenn das Auto im Ausstellungsraum steht. Aber nach einer Weile fangen diese Teile an zu quietschen und fühlen sich locker an. Dazu gehören die Türverkleidungen, die Lenkradabdeckung und die Mittelkonsole, und es ist sehr frustrierend, dies in einem so hochentwickelten und teuren Sportwagen zu sehen.

Der Mangel an Tests erwies sich als sehr problematisch für Lamborghini, als sie den Aventador einführten. Dieser unglaubliche Supersportwagen funktionierte auf der Rennstrecke und bei Hochgeschwindigkeitstests tadellos. Wenn er jedoch auf der Straße eingesetzt wurde, wie alle anderen auch, bei niedrigen Geschwindigkeiten und im Stop-and-Go-Verkehr, begannen die Aventadors zu überhitzen, was zu zahlreichem frühen «Ableben» der legendären V12-Motoren führte.

Selbst Luxus-SUVs sind aufgrund innovativer Technologie für seltsame Probleme bekannt. Range Rover sind berüchtigt für ihre versagende Luftfederung. Es ist kein so großes (wenn auch teures) Problem, wenn das Auto steht, aber es kann gefährlich werden, wenn man unterwegs ist. Range Rover versucht, es zu verbergen, aber es gab zahlreiche Unfälle, bei denen die Besitzer in Sekundenbruchteilen die Luftfederung verloren und das Fahrverhalten des Autos beeinträchtigt wurde. Deshalb ist es ratsam, seinen Range Rover noch vor 100’000km Fahrleistung zu verkaufen.

Ausnahmen bestätigen die Regel

Obwohl alle Luxusautofirmen die gleichen Probleme haben und im ähnlichen Markt und Umgebung arbeiten, sind einige Marken dafür bekannt, dass sie in Qualität und Verlässlichkeit besser als ihre Konkurrenten sind. Das spiegelt sich in den Preisen ihrer Fahrzeuge wider, vor allem auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Das ist der Grund, warum die deutschen Automarken einen so guten Ruf haben, vor allem im Premiumsegment. Natürlich sind die deutschen Marken nicht perfekt und haben auch ihren Anteil an Problemen, aber im Vergleich zu einigen anderen Luxusmarken aus Italien, Großbritannien und sogar Japan sind ihre Zuverlässigkeitsbewertungen etwas besser.

Vielleicht lässt sich das am Beispiel des Porsche 911 ganz gut erklären. Im Vergleich zu einem Ferrari oder McLaren ist der 911er vielleicht weniger aufregend anzusehen, dafür aber viel benutzerfreundlicher und zuverlässiger. Das Geheimnis ist der Ansatz und das Konzept der Technik. Der Porsche 911 ist im Laufe von 60 Jahren entstanden und wurde im Laufe der Zeit akribisch entwickelt und stetig verbessert und weiterentwickelt. Jedes Bauteil ist im Rennsport und unter realen Bedingungen getestet worden. Das bedeutet, dass es, wenn es schließlich in ein Serienfahrzeug eingebaut wird, zu 100% einsatzbereit für die Straße ist. Autobild hat im Januar 2021 über Autos mit Langzeitqualität berichtet.

Aber sind wir mal ehrlich, man kauft sich auch kein Sportauto wegen der Zuverlässigkeit, des lange haltenden Zahnriemens oder der selten auszuwechselnden Scheinwerferlichter. Man kauft sich ein Sportsauto wegen den Innovationen, den Emotionen beim Drücken des Gaspedals und den unglaublich sexy anzusehenden Karosserien. Oder nicht?