Plausibel ist die Theorie auch deshalb, weil Enzo Ferrari 1923 nach dem Sieg eines Autorennens die Contessa Paolina Binacoli traf, die Mutter Baraccas. Von ihr soll er die Anregung erhalten haben, das Pferd als Emblem zu verwenden, da es ihm Glück bringen würde. Das originale Pferd war rot auf weissem Hintergrund. Aus Respekt und Trauer um den gefallenen Sohn der Contessa färbte Enzo Ferrari das Pferd schwarz und hinterlegte es gelb. Dies entweder, weil es die Farbe seiner Heimatstadt Modena war – oder, weil Ferrari eine Vorliebe für Sonnenblumen hatte.
Die Liebe Ferraris zum Motorsport verhalf ihm also unverhofft zu einem der berühmtesten Logos der heutigen Zeit. Ohne seine Motivation, Autorennen zu fahren und zu gewinnen, hätte er die Contessa Binacoli nie angetroffen. Dann würde das springende Pferd nun vielleicht die Motorräder von Ducati schmücken, denn für eine kurze Zeit verwendete auch diese Firma das Pferdelogo. Der Vater vom Gründer von Ducati, Fabio Taglioni, war ein Freund von Baron Baracca. Er flog ebenfalls in einer Fliegerstaffel im ersten Weltkrieg. Mit steigendem Erfolg von Ferrari verzichtete Taglioni allerdings auf die Verwendung des Logo, möglicherweise nach einer privaten Absprache…
Werdegang
Das ikonische Logo wird nicht wie der Lamborghini-Stier auch in den Modellnamen verwendet. Ferrari greift auf eine sehr technische Nomenklatur zurück, welche sich meist aus gerundetem Gesamthubraum und der Zylinderanzahl zusammensetzt. So hat der Ferrari 458 Italia knapp 4,5 Liter Hubraum und 8 Zylinder.
Zukunft
Trotzdem verkörpert jeder Ferrari die Kraft und Eleganz eines edlen Rosses ohne Probleme. Der italienische Stolz braucht keine speziellen Modellnamen, um sich auf der Strasse zu behaupten. Deshalb können wir auch keine Vorschläge für weitere Namen geben – nach Ferrari-Tradition werden diese nämlich höchstwahrscheinlich gemäss der technischen Nomenklatur weitergeführt. Nichtsdestotrotz freuen wir uns auf jedes weitere edle Ross im Stall von Ferrari!
Den ersten Artikel zu Lamborghini finden sie hier. Im März wird sich das ES Magazine dann mit den Modellbezeichnungen von Rolls Royce auseinandersetzen – bleiben Sie dran!