Andras Jeney

Concierge-Interview mit Andras Jeney

Mittwoch, 14. Dezember 2016 | Dominik Plüss

Das Berufsfeld der Concierges ist vielfältig und spannend. In einer mehrteiligen Serie interviewt das ES Magazine Concierges von Luxushotels.

In welchem Hotel arbeiten Sie, wie lange sind sie dort schon als Concierge tätig?

Ich arbeite seit August 2016 im The Chedi Andermatt.

 

Leben Sie Ihren Beruf nach einem bestimmten Motto?

Ja, das Unmögliche möglich zu machen.

 

Blicken Sie auf eine lange Karriere als Concierge zurück? Wie sieht ihre berufliche Laufbahn zum Hotelconcierge und Mitglied von Les Clefs d’Or aus?

Ja. Ich habe 4,5 Jahre auf einem Kreuzfahrtschiff als Concierge gearbeitet. Danach war ich als Concierge zwischen 2012 und 2016 in Wiesbaden und in Frankfurt am Main tätig. Ich bin seit 2013 Mitglied bei Les Clef d’Or.

Chedi Courtyard

Erzählen Sie uns etwas über den Beruf des Hotelconcierge. Was ist das Spezielle daran, was verbindet Sie mit diesem Beruf?

Man muss sein Netzwerk mit Anbieter ausbauen. Ausserdem muss man in der Lage sein, spezielle Wünsche der Gäste zu erfüllen – z.B. ein Ticket für ein ausverkauftes Konzert oder Fussballspiel zu organisieren.

 

Was sind für Sie die grössten Vorteile und Nachteile an Ihrem Beruf?

Ein grosser Vorteil ist, dass man nie genau weiss, was der Tag bringt. Jeder Tag ist anders. Die Wünsche der Gäste sind sehr unterschiedlich. Man langweilt sich nie. Der einzige Nachteil ist eigentlich, dass man am Wochenende kaum frei hat. Dies ist natürlich nicht gerade ein grosser Vorteil, vor allem, wenn man eine Familie zu Hause hat.

 

Was war der anspruchsvollste Auftrag, den Sie von einem Hotelgast erhalten haben und auch erfüllen konnten?

Eine ausländische Familie wollte am Abend nach 21.00 Uhr noch in einem Luxusgeschäft Kleidung einkaufen gehen. Ich musste hierfür extra das Geschäft für die Familie aufmachen lassen. Zum Glück hatte ich die private Handynummer des Geschäftsführers. Innerhalb von 30 Minuten hat er dann sein Geschäft aufgemacht. Es waren insgesamt noch 5 zusätzliche Mitarbeiter da, um die Familie zu bedienen. Natürlich haben die Gäste fast alles im Laden gekauft. Ich denke, dass der Geschäftsführer bei diesem Einkauf fast sein halbes Jahresbudget erreicht hatte.

Chedi Jeney

Hatten Sie einmal ein prägendes Erlebnis mit einem speziellen Fahrzeug eines Kunden?

Ja. Ich durfte damals den neuen Porsche 917 Spyder von einem ausländischen Gast für eine längere Strecke fahren.

 

Haben Sie den Film «The Grand Budapest Hotel» gesehen? Falls nicht, wie stellen Sie sich den Beruf des Concierge in 50 Jahren vor? Was wird sich ändern?

Ich habe den Film nicht gesehen, obwohl ich aus Ungarn komme. Heutzutage haben die Concierges natürlich das Internet (Google) zur Verfügung. Man vernachlässigt leider dabei oft ein bisschen seine persönlichen Kontakte, da es viel einfacher ist, mit Google etwas zu suchen. Ich denke jedoch, dass sich unsere Arbeit insgesamt nicht viel verändern wird. Denn wir kennen nun mal die geheimen Tipps und wollen ja auch kein „Google-Concierge“ werden.

 

Wie erlebt ein Concierge die Weihnachtszeit? Werden Sie anstatt mit Geschenken mit Anfragen der Hotelgäste überhäuft oder finden Sie auch Zeit für Besinnlichkeit?

Während den Festtagen und insbesondere in der Weihnachtzeit ist natürlich immer sehr viel los. Die Gäste möchten einen Weihnachtsbaum im Zimmer haben oder brauchen gute Ideen für Geschenke und so weiter. Ich versuche jedoch, mir zwischendurch auch immer etwas Zeit für mich selbst und meine Frau zu nehmen.

Chedi Andermatt

Lesen Sie hier die weiteren Artikel der Concierge-Serie:

  • Concierge-Interview mit Jérémie Varry
  • Concierge-Interview mit Florian Weidenbach

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